
Walter White ist nicht zu beneiden: Der Chemiker fristet ein ziemlich freudloses Leben als schlecht bezahlter Chemielehrer an einer High School in New Mexiko. Finanzielle Sorgen bestimmen den Alltag von Walter, seiner hochschwangeren Frau und ihrem pubertierenden, behinderten Sohn. Kurz nach seinem 50. Geburtstag erfährt der Chemiker, dass er unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist und nur noch wenige Monate zu leben hat.
Um seine Familie auch nach seinem Tode finanziell abgesichert zu wissen, beschließt Walter White mit der Herstellung von Methamphetamin zu beginnen. Mit dem Kleinganoven und Dealer Jesse Pinkman, einem ehemaligen Schüler, kocht der ehemalige Biedermann fortan Chrystal Meth und erkundet die Welt der Drogendealer und -nutzer.
Breaking Bad ist der zeitgenössische Gegenentwurf zu Drogenfilmen wie Traffic oder der 80er Jahre Kultserie Miami Vice. Nicht die Welt der Drogenbosse und Kartelle wird thematisiert, sondern das spießige, von Alltagssorgen dominierte und Abstiegsängsten bedrohte Amerika des weißen Mittelstandes. Breaking Bad lässt sich dabei nicht auf Genre festlegen: Dramatik, Ernst, Brutalität und Komik wechseln im Minutentakt und machen den Handlungsverlauf unvorhersehbar.
Die eigentlich Stärke von Breaking Bad ist jedoch das Brechen mit filmischen Klischees über Gut und Böse. Weder der Protagonist White noch die übrigen Charaktere lassen sich in Schubladen einordnen; eine moralisierende Note sucht man vergeblich. Verweist der Name der Hauptfigur auf seine weiße Weste? Sehr wahrscheinlich nicht. Vielmehr ist er das weiße, unbeschriebene Blatt, das im Laufe der Serie (mittlerweile wurden drei Staffeln produziert) beschrieben wird. Und dabei bleibt es glücklicherweise dem Zuschauer mit überlassen, dieses Bild zu zeichnen und sich eine Meinung über die hier gezeigte Welt der Drogenhersteller und -verkäufer zu bilden.
Weitere Informationen zur Sendung sind auf der offiziellen Internetseite des Senders AMC. (Besonders schön finde ich hier nebenbei den „Eignungstest“ für die eigene kriminelle Karriere.)
Die erste Staffel ist ab dem 9. Oktober 2010 auf Arte (ab 22:00 Uhr) zu sehen.
In Amerika sind übrigens schon drei Staffeln der Serie gelaufen. Die kann man (im Orginal natürlich) zum Beispiel hier finden:
http://beta.sidereel.com/tv/breaking-bad
Die Serie ist wirklich sehr gelungen und ich hoffe auf ein Happy end. Wobei es immer wieder danach ausschaut das der Hauptdarsteller an seinem Leiden erliegen wird.
Kleiner Tipp: Unbedingt auf Englisch gucken, die synchronisierte Version wirkt einfach nicht so authentisch!