
Wieviel Geld brauchen Sie – ja: genau Sie – um rundum zufrieden zu sein? Ein Jahreseinkommen à la Hartz IV reicht nicht? Dann vielleicht lieber eine Million Euro? Oder ist das vielleicht zu viel und bringt mehr Sorgen und Ängste als Glück und Zufriedenheit?
Früher gab es auf die meisten solcher Fragen keine Antwort. Dann gab es auf die meisten solcher Fragen eine Antwort. Das war optimal, ist aber schon ein paar Jährchen her. Inzwischen gibt es auf alle Fragen mehrere Antworten.
Auf diese Frage zum Beispiel gibt es zwei:
In den OECD-Ländern erreicht die Kurve des Glücklichseins (und übrigens auch der Lebenserwartung) das Optimum bei einem Pro-Kopf-Jahreseinkommen der Bevölkerung von etwa 25.000 Dollar (= 18.337 Euro nach heutigem Kurs).
So jedenfalls meine Helden des Bücherjahres 2009, Richard Wilkinson und Kate Pickett (in: Gleichheit ist Glück. Warum gerechte Gesellschaften für alle besser sind. Tolkemitt Verlag bei Zweitausendeins, Seite 22) – übrigens ein Buch, das auch Kluges und Kontroverses über den Einfluss der Einkommensungleichheit auf die Punitivität, die Fettleibigkeit und viele andere Geißeln der Menschheit enthält.
Das Problem ist natürlich, dass es auch noch eine zweite Antwort gibt. Und das ist die Zahl der Woche in der FAZ vom 18./19. September 2010, S. C 1: danach beträgt das Jahreseinkommen, mit dem Menschen rundum glücklich sind – also auch Sie, ja: genau Sie! – nicht etwa mickrige 25.000 Dollar, sonder ganz 58.000 Euro, also ganz 79.073 Dollar! Das haben unsere Kollegen von der Princeton University ausgerechnet. Mehr Geld, fügen die Philosophen-Mathematiker hinzu, „steigere zwar die Lebensqualität, mache aber nicht glücklicher.“
Und jetzt zur Realität. Wie hoch müßte Ihr persönliches Jahreseinkommen sein, damit sich Ihr Glücksniveau optimal stabilisieren könnte?
Meins, wieso meins?
Ja, Ihres, genau Ihres!
Damit es genügend Antworten gibt und auch ich glücklich bin. Ich bin ja ein forscher Forscher und lebe nicht vom Geld allein.
Bin sehr gespannt!
Also ich denke, wenn alle Gehälter/ Vermögen weltweit identisch sind, dürfte wohl eine weit überwiegende Mehrheit zufrieden sein. Geringfügiges Mehrvermögen dürfte nur von freiwillig verlängerter Arbeitszeit und tatsächlicher Leistung im realen Verhältnis zum tatsächlichen Wohlfahrtsgewinn für die Gesamtgesellschaft abhängig sein, womit Finanzspekulationen schon einmal wegfallen, die den Großteil der Menschheit bislang ohnehin nur ebenfalls sehr unglücklich machen.
PS: Alle Einrichtungen der Daseinsvorsorge müssten für alle Menschen natürlich ebenfalls weltweit gleich umfangreich zugänglich sein, wie Lebensmittel, Umwelt, Gesundheit, Bildung, Energie, Lebensraum, Kleidung etcetcetc.