Hier der Link zu einem Interview mit Rainer Wendt, Chef der Polizeigewerkschaft, über den Umgang mit freigelassenen Sexualstraftätern. Wendt will einen Internetpranger, auch wenn ihm das Wort nicht gefällt. Am besten ist aber länger wegsperren und dann in die Psychiatrie.
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2010/08/10/dlf_20100810_0717_1829e8d0.mp3
Christian Wickert schreibt
Das Interview lässt sich auch hier nachlesen.
Das beistehende Bild ist nebenbei ein Screenshot des öffentlich zugänglichen Registers verurteilter Sexualstraftäter in Kalifornien. Im Original sind natürlich weder Bild noch Name oder Anschrift „verpixelt“.
Andreas Prokop schreibt
Vor kurzem habe ich den Bericht einer Frau gelesen, die ihren Vater wegen sexuellem Mißbrauch angezeigt hatte, aber vom Geicht zum zweiten Mal traumatisiert worden war. Der Richter glaubte nanach dem Vater bzw. machte den zum Opfer und unterdrückte ein Gutachten, das nicht mit seiner Auffassung übereinstimmte. Der zweite Gutachter wusste dann schon, was von ihm verlangt wurde.
Das Perfide an Wendts Argumentation ist, dass er die Familie als das Gute stilisiert, das von dem Bösen da draußen angegriffen wird und geschützt werden muss. In den USA soll laut Statistik in 84% aller Mißbrauchtsfälle mindestens ein Elternteil involviert gewesen sein (Charlotte Bruderer, Tatort Familie). Dazu kommen dann noch andere Verwandte sowie Betreuer, Lehrer, Pfarrer. In Westeuropa wird das nicht wesentlich anders sein. Und man bedenke die Dunkelziffer gerade in Familien.
Da kommt der Außenseiter, der entlassene Sexualstaftäter als Foucaultsches Monster (Die Anormalen) gerade recht.