Target Hardening – also die Verringerung der Verwundbarkeit eines potentiellen Angriffsobjekts – ist eine der naheliegendsten Möglichkeiten situativer Kriminalitätsprävention: Polizeieskorten, gepanzerte Dienstfahrzeuge, Bodyguards oder auch nur einfach Sicherheitsschlösser an Türen und Fenstern oder Wegfahrsperren bei Personenwagen – es gibt viele personelle und technische Möglichkeiten einer Verbesserung der eigenen Sicherheit.
Im wirklichen Leben kennt man aber auch Fälle, in denen ein solches „target hardening“ eher das Produkt eines Zufalls war. Wer hat nicht schon die Geschichte von der Bibel mit dem Einschussloch gehört – einer Bibel, die das potentielle Mordopfer zufällig in Brusthöhe im Mantelinnern getragen hatte? Nun kommt (aus den USA) eine neue wahre Geschichte, die Geschichte von der lebensrettenden Brustvergrößerung (von B auf D): Marcel Mund berichtet am 26.02.2010 in Welt-Online:
In Beverly Hills stürmt ein Mann in eine Zahnarztpraxis, um seine dort arbeitende Ehefrau zu erschießen (was er auch tut). Außerdem hätte er auch die dort ebenfalls tätige Lydia Carranza getötet, wenn die Kugel nicht von ihren großen Brustimplantaten abgebremst worden wäre: „Hätte sie die Brustimplantate nicht gehabt, wäre sie jetzt wahrscheinlich tot“, sagte der Arzt Ashkan Ghavami später der „Los Angeles Times“. Carranza fügte hinzu: „Ich hatte ein komisches Gefühl in der Brust. Ich dachte, ich müsste sterben.“
Ein bisschen genauer als in Welt-Online findet sich die Geschichte in der Los Angeles Times. So lag zum Beispiel die Geschichte schon zeitlich etwas zurück und der Grund für die Publizierung durch den Schönheitschirurgen war dessen Versuch, Geld für die OP aufzutreiben … usw. usf., aber im Grunde genommen soll sie stimmen:
Scott Reitz, a firearms instructor and deadly-force expert witness with 30 years‘ experience in the LAPD, said that, although he was not involved in the case, the scenario Ghavami describes is entirely plausible. – ‚Common sense would dictate that any time you have something that interrupts the velocity of the projectile, it would benefit the object it was trying to strike,‘ he said. And because a saline implant is like a high-pressure bag full of salt water, it probably would provide more resistance than plain flesh, he said. – ‚I don’t want to say a boob job is the equivalent of a bulletproof vest,“ he added. „So don’t go getting breast enhancements as a means to deflect a possible incoming bullet.‘
Herzlichen Dank an Stephanie T. für diesen Hinweis.