In der heutigen Onlineausgabe des Hamburger Abendblatts findet sich ein Artikel zum Studium der Kriminologie am Institut für kriminologische Sozialforschung der Universität Hamburg.
Der insgesamt schöne Artikel informiert über Studienmöglichkeiten, Themen- und Beschäftigungsfelder während des Studiums und mögliche Berufsfelder für ausgebildete Kriminologen.
Sebastian Scheerer geht für seine Schützlinge regelmäßig auf Verbrecherjagd ins Gefängnis. Er ist Professor für Kriminologie an der Universität Hamburg. Die Lehre vom Verbrechen ist ein seltenes Studienfach, nur die Universitäten in Bochum und Greifswald bieten ein vergleichbares Studium an. Und es gibt dreimal so viele Bewerber wie Plätze für die Lehre bei Professor Scheerer. Agatha-Christie-Fan zu sein oder die Adresse von Sherlock Holmes auswendig zu wissen reicht da nicht aus, um einen der 33 pro Jahr ausgeschriebenen Studienplätze zu ergattern. Die angehenden Kriminologen müssen fließend Englisch sprechen, ein abgeschlossenes Bachelorstudium mit guten Noten und erste kriminalistische Erfahrungen vorweisen. Das können ein Praktikum in der Jugendstrafanstalt oder ehrenamtliche Mitarbeit in einem Sozialprojekt sein, aber auch eine Hausarbeit über Terrorismus.
Einziger Wermutstropfen ist die etwas unsaubere Trennung zwischen Kriminologie und Kriminalistik, die im Artikel gezogen werden. Sicherlich schadet eine Vorbeschäftigung mit der Kriminalistik nicht, aber wer Kriminologie in der Hoffnung studiert, Profiler (siehe auch: hier) oder Tatort-Ermittler zu werden, ist in aller Regel falsch aufgehoben.
Wer sich aus erster Hand über die Studienbedingungen informieren möchte, findet hier Informationen zum Master-Studiengang Internationale Kriminologie sowie hier zum berufsbegleitenden, weiterbildenden Masterstudiengang Kriminologie (M.A.) an der Universität Hamburg.
[Update: Weiterführende Informationen zum Kriminologiestudium in Hamburg finden sich hier.]
Georg schreibt
Interessanter Studiengang! Meines Erachtens wäre eine klare Aufteilung (50% Kriminologie und 50% Kriminalistk)für viele Studierende die bessere Lösung.