Der Deutsche Hanfverband (DHV) warnt Marihuana-Konsumenten vor verunreinigtem Marihuana, das derzeit in weiten Teilen Deutschlands im Umlauf sei.
Auf seiner Webseite hat der DHV‘ die wichtigsten Informationen zum Thema zusammengestellt.
Seit einigen Monaten würden vermehrt Zusätze wie Sand, Zucker, Salz, Erbsenmehl aber auch überaus gefährliche Streckmittel wie Quecksilber und Blei in Proben gefunden. Am verbreitetsten sei jedoch derzeit der Einsatz des synthetischen Streckmittels Brix.
Brix wird in Australien und den USA hergestellt und dient ausschließlich dem Strecken von Marihuana. Es ist eine Flüssigkeit, die aus Zucker, Hormonen und flüssigem Kunststoff besteht. Zum Strecken werden die Marihuanablüten (Buds) vor dem Trocknen in Brix getaucht oder mit ihm besprüht.
(Quelle: Deutscher Hanfverband)
Nutzer berichten von unterschiedlichsten Nebenwirkungen nach dem Konsum des gestreckten Marihuanas wie Kopf-, Hals- und Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Lähmungen, Vergiftungen, Zittern und Angstzustände.
Um ihre Gewinnspannen zu erhöhen, haben Distributeure von Rauschmitteln zu allen Zeiten die verkauften Substanzen mit Streckmitteln versehen. Während legale Drogen einer staatlichen Kontrolle unterliegen (z.B. Reinheitsgebote für Bier und Wein), fehlen solche Kontrollmechanismen auf dem Markt für illegalisierte Substanzen. Die gesundheitlich kaum kalkulierbaren Risiken für die Nutzer sind somit direkte Folge der Prohibition.
Fälle von gestrecktem Marihuana wurden erstmalig 2006 bekannt. Diese Vorkommnisse sind von besonderer Brisanz, da zum einen ein vermeintliches „Naturprodukt“ von den Verunreinigungen betroffen ist und zum anderen Millionen von Nutzern von den möglichen gesundheitlichen Folgen betroffen sind.
Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanf Verbandes kommt zu folgender Einschätzung:
„Das Verbot von Cannabis führt zu einem Schwarzmarkt mit verseuchtem Marihuana. Das wird uns in 10 Jahren vermutlich tausende zusätzliche Lungenkranke bescheren.“
Milzbrandinfektion nach Heroinkonsum
Ein nicht weniger beunruhigender Fall von verunreinigten Drogen wird dieser Tage aus Aachen berichtet. Dort hat sich ein Heroinkonsument durch den intravenösen Konsum mit dem Milzbranderreger infiziert. Der 42-jährige Mann verstarb im Krankenhaus. Weitere Anthrax bedingte Todesfälle nach dem intravenösen Heroinkonsum werden aus Großbritannien berichtet. Die Deutsche Gesellschaft für Suchtmedizin (DGS) hat auf ihrer Webseite die wesentlichen Informationen zusammengestellt.