Das Landesarchiv Rheinland-Pfalz bietet auf seiner Webseite einen virtuellen Rundgang durch die Ausstellung: „Unrecht und Recht. Kriminalität und Gesellschaft im Wandel 1500-2000„.
Die Ausstellung gibt einen…
Überblick über die Entwicklung dieses Phänomens über einen Zeitraum von rund 500 Jahren im Gebiet der heutigen Bundesländer Rheinland-Pfalz und Saarland […]
Die Annäherung an dieses komplexe und vielschichtige Thema erfolgt auf zwei Wegen. In einem ersten Hauptteil werden typische Formen der Kriminalität aus der Region vorgestellt und in ihrer Entwicklung verfolgt. In chronologischer Reihe werden die Themen Hexen, Weinverfälschung, Räuberbanden, Alltagskriminalität, die Kriminalisierung politischen Handelns und Mord dargestellt. In diesem Hauptteil steht die „Perspektive von unten“ im Mittelpunkt, indem versucht wird, diese Phänomene in erster Linie aus der Sicht der Täter und Opfer zu schildern. Hierzu wurden für jede der geschilderten Straftaten aussagekräftige Einzelbeispiele aus verschiedenen Jahrhunderten ausgewählt, die einen sehr unmittelbaren Zugang zu der Thematik bieten.
In einem zweiten Hauptteil wird mit einem „Blick von oben“ die Entwicklung der strafrechtlichen Verfolgung von Straftaten aufgezeigt, wobei ein Hauptaugenmerk auf die Ursachen des Wandels in der Gesetzgebung, aber auch Verfolgungspraxis gelegt wird. Nach einer Vorstellung der Träger der Strafverfolgung werden die unterschiedlichen Gesetzesgrundlagen erläutert sowie die verschiedenen Strafprozessformen dargestellt. Den Abschluss dieses Hauptteils bildet die Strafverfolgung, also die Entwicklung vom öffentlichen Strafvollzug auf einer Richtstätte mit Strafen an Leib und Leben, aber auch sogenannten Schand- und Ehrenstrafen, hin zu den heute üblichen Gefängnisstrafen.
Leider lässt die virtuelle Aufbereitung etwas zu wünschen übrig. Die Bilder sind mit einer zu geringen Auflösung fotografiert, als dass man alle Texte lesen könnte. Aber auch dieser unvollständige Blick auf die Ausstellung „Unrecht und Recht“ offenbart interessante Einblicke und ist allemal „einen Wurf wert“.
So willkommen und nachahmenswert der Versuch ist, eine Ausstellung ins Internet zu bringen: Hier ist es leider nicht gelungen. Man kann auf einem normalen Monitor auch die Bilder kaum erkennen, die Bildunterschriften erst recht nicht. Die Texte werden in der Vergrößerung zum Teil gar nicht angezeigt. Da muss man wohl nach Koblenz fahren.