Unter diesem Titel gibt es auf N24-online eine zweiteilige Reportage. Einfach im Suchfeld oben rechts den Titel eingeben und schon kann’s losgehen! Weitere Beiträge zum Thema Piraten sind vorhanden.
Captain Jack Sparrow ist zurück – aber zunehmend treiben auch gänzlich unromantische und skrupellose Seeräuber der Moderne ihr Unwesen auf den Weltmeeren. Globalisierter Handel und Schiffsverkehr haben Banditen und kriminelle Banden in einen Goldrausch versetzt. Diese Piraten kapern Handelsschiffe und fordern Lösegeld für Fracht und Besatzung – vor allem in Krisengebieten wie am Horn von Afrika oder in der Straße von Malakka, einer viel befahrenen Meerenge in Südostasien …
(Quelle: Tv-Spielfilm Online)
Empfehlenswert!
Ein paar Fragen sollten meiner Meinung nach deutlicher, oder überhaupt, beleuchtet werden, wenn über Piraterie gesprochen wird.
Im Beitrag (leider war nur Teil 1 zugänglich) wurde deutlich gemacht, dass der Großteil der Piraterie in der Malacca-Straße (zwischen Indonesien und Malaysia) stattfindet, trotzdem werden deutsche Einsatzkräfte vor Somalia stationiert. Welche anderen Interessen, wie beispielsweise Sicherung der Handelswege, spielen dabei eine Rolle?
Oder genauer gefragt, was wird eigentlich geschützt? Sollen Unversehrtheit von Leib und Leben der Seemänner sichergestellt werden oder Handelsgüter?
Und wer genau bereichert sich an der Beute, Lösegeld etc.? Auch wenn die Süddeutsche Zeitung von Piraten mit einem Leben in Saus und Braus berichtet, wage ich diese Äußerung anzuzweifeln. Gerade durch die internationale Verstrickung und Korruption ist es womöglich nicht der Pirat zur See, der sich dieses Leben leisten kann, sondern die (unbekannten) Hintermänner.
Piraterie ist historische betrachtet kein neues Phänomen, es wird lediglich die Wahrnehmung der Quantität durch mediale Aufmerksamkeit verzerrt. Eine andere These, dass sich die Qualität der Piraterie gesteigert hätte, kann ich aus meinem jetzigen Standpunkt nicht beurteilen, jedoch vermute ich durchaus ein gegenseitiges Wettrüsten. Sprich, wenn immer größere Schiffe gebaut werden, müssen sich folglich auch die Techniken der Piraterie ändern, um diese Schiffe zu entern/kapern. Der gleichen Logik zufolge reagieren Piraten natürlich auch auf zunehmende Militär-Präsenz mit Waffeneinsatz. Wäre es folglich nicht sicherer, weniger die Bekämpfung der Piraterie zu fokussieren als den Ursachen (Armut, instabile Regierung, Bürgerkrieg, Korruption usw.) entgegenzutreten? Vielleicht ist es auch einem Piraten lieber, das Überleben seiner Familie und sich selbst mit Fischfang und nicht Raub zu finanzieren.
Diese Dokumentation erweckte bei mir den Eindruck, den Einsatz militärischer Einsatzkräfte (mit der dazugehörigen Verschiebung im Grundgesetz) rechtfertigen zu wollen. Die Folgerung, dass, mehr militärische Piratenbekämpfung in weniger Piraterie resultiert und deswegen zur Eindämmung der Überfälle die Einsatzkräfte und –gebiete erweitert werden müssen, halte ich für nicht zulässig.