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Exekution im Iran

Am 4. Mai 2009 gepostet von Margot

Eine zum Tatzeitpunkt Minderjährige wird im Iran gehenkt. Dagegen protestieren weltweit Menschenrechtler, denn die Todesstrafe verletze internationale Verpflichtungen. (Quelle: Taz-Online)

Im Iran wurde eine 23-Jährige hingerichtet, obwohl sie zum Tatzeitpunkt noch minderjährig war.  Sie hatte sechs Jahre zuvor zunächst zugegeben, den Cousin ihres Vaters getötet zu haben; dies hat sie aber später widerrufen und gleichzeitig angegeben, dass sie ihren damals bereits volljährigen Freund habe decken wollen, in der Hoffnung ihn vor der Hinrichtung bewahren zu können. In Wirklichkeit habe er den Cousin ihres Vaters getötet. Sie selbst sah sich der Gefahr einer Hinrichtung nicht ausgesetzt, da sie mit ihren 17 Jahren noch minderjährig war und wusste, dass der Iran internationale Konventionen unterzeichnet hat, die eben solche Exekutionen verbieten. Ihr Freund bekam wegen Komplizenschaft eine Freiheitsstrafe von zehn Jahren. (Quelle: Taz-Online)

Delara Darabi jedoch wurde am 1.Mai 2009 hingerichtet. (Quelle: Zeit Online)  Dabei bekam sie nicht einmal die Chance, sich richtig von ihrer Familie zu verabschieden, wodurch ihr ein “ vom Gesetz garantiertes Recht verweigert“ wurde (Quelle: Taz-Online) und auch ihr Anwalt erfuhr nicht – wie gesetzlich vorgeschrieben – 48 Stunden vor der Hinrichtung von der Vollstreckung der Todesstrafe. Hinzu kommt, dass Darabi von höherer Instanz eine Frist von zwei Monaten zur Erbringung neuer Beweise gegen ihre Schuld eingeräumt wurde. Diese jedoch wurde von den „lokalen Autoritäten“ (Quelle:   Zeit Online) übergangen, die damit die Exekution Darabis vorgezogen. Aufgrund diverser Prozessmängel im Fall Darabis, haben Menschenrechtler schon seit längerer Zeit gegen das Urteil protestiert, blieben damit aber auch erfolglos.

Die Hardliner haben derzeit die Oberhand, wie schon die schiere Zahl der Hinrichtungen zeigt. (Quelle: Zeit Online)

Insgesamt werden im Iran die meisten Hinrichtungen derer begangen, die zur Tatzeit noch minderjährig sind. Obwohl dies weltweit geächtet wird und der Iran internationale Konventionen unterschrieben hat.

Nirgendwo werden so viele Kinder und Jugendliche hingerichtet – eine in weiten Teilen der Welt geächtete Praxis. (Quelle: Zeit Online)

Nach Schätzungen von amnesty international ist Delara Darabi bereits mindestens die 140. Hingerichtete im Iran und „es wird geschätzt, dass 130 von minderjährig zu Tode Verurteilten in Irans Gefängnissen auf die Exekution warten.“ (Quelle: Zeit Online)

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Kategorie: Allgemein, Menschenrechte, Recht und Gesetz Stichworte: Exekution, Iran, Menschenrechte

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Kommentare

  1. Susanne schreibt

    5. Mai 2009 um 22:15

    Am 6. Mai sollen zwei Männer, die zur Tatzeit Jugendlich waren, hingerichtet werden. Das kann man im Blog des Anwaltes von Darabi nachlesen:
    http://scenews.blog.com/

    Laut AI (Kogruppe Iran) hat der Justizsprecher Dschamschidi bestätigt, dass im März ein Mann wegen Ehebruchs gesteinigt worden ist.

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