Criminologia

das deutschsprachige Kriminologie Blog

  • Startseite
  • Blogansicht
  • Studium
    • Was ist Kriminologie?
    • Kriminologiestudium in Hamburg
    • Kriminologisches Glossar und Personenverzeichnis
    • Zeitleiste zur Geschichte der Kriminologie
    • Kriminologische Lehrbücher
    • Aktuelle Journal-Artikel
    • Hinweise zum Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit
    • Prison Song Project
    • Rezensionen
  • Linkportal
  • Veranstaltungen
  • Kontakt

Anti-Doping Kontrollen im Leistungssport

Am 2. Mai 2009 gepostet von Marie-Luise

„Ich bin sauber.“ Klar. Was soll er sonst in die Welt hinaustwittern? Wahrscheinlich ist es Lance Armstrong egal, ob man ihm glaubt [Quelle: http://www.taz.de/1/sport/artikel/1/ein-leben-fuer-den-sport/]

Die Glaubwürdigkeit des Spitzensports steht seit langem in Verruf, denn fast täglich berichten Zeitungen von Doping Vorfällen. Um diesem allgegenwärtigen Misstrauen und der Anwendung unlauterer Methoden entgegen zu wirken, wurde von der Welt Anti-Doping Agentur eine Datenbank eingerichtet, in der Spitzensportler  im Voraus für jedes Quartal ihre Aufenthaltsorte für zufällige Kontrollen angeben müssen. Darüber hinaus müssen alle Athleten seit Anfang diesen Jahres für jeden Tag eine Stunde angeben, in der sie für Doping-Kotrollen zur Verfügung stehen.

Über dieses Thema wird seit geraumer Zeit heiß debattiert.  Einige Sportler begrüßen diesen Schritt durchaus, um faire Bedingungen in Training und Wettkampf sicher zu stellen. Die schwedische Mehrkämpferin, Carolina Klüft, spricht sich sogar für ein GPS-System aus, das eine Totalüberwachung der Athleten ermöglichen soll. Auf der anderen Seit gehen jedoch zahlreiche Athleten gegen die neuen Maßnahmen an. Sie fühlen sich kriminalisiert und diskriminiert, da auch saubere Sportler unter Generalverdacht gestellt werden.

Scharfe Kritik an den neuen Bestimmungen der Anti-Doping Agentur kamen auch von den führenden Organen der FIFA und UEFA, da Mannschaftssportler, im Gegensatz zu Individualsportlern, an ihren Trainingsstätten leicht aufzufinden seien. Nicht zu Letzt deshalb bezeichnete Michael Ballak die neuen Richtlinien als unverhältnismäßig und massive Eingriffe ins Privatleben.

Juristin Berninger kann den Ärger der Athleten verstehen. „Wir finden es furchtbar und es tut uns leid, so etwas schränkt die Bewegungs- und Handlungsfreiheit ein“, sagt sie, aber es müsse sein, „denn es schützt schließlich auch Leib und Leben der Sportler.“ Viele seien durch Medikamentenmissbrauch krank geworden. Auch gehe es um die Glaubwürdigkeit und Vorbildwirkung des Sports. [Quelle: http://www.taz.de/1/politik/schwerpunkt-ueberwachung/artikel/1/seid-bereit-immer-bereit/]

An dieser Stelle drängt sich die Frage auf, ob ein derartiger Eingriff in die Privatsphäre mit all seinen gut gemeinten Aspekten nicht doch die Grenze zur totalen Überwachung überschritten hat und, ob sich eine derartige Situation mit Menschenrechten vereinbaren lässt. Eine EU-Arbeitsgruppe („Artikel 29“) gab kürzlich bekannt, dass die neuen Maßnahmen der Welt-Doping Agentur gegen geltendes EU-Recht verstoßen und fordert daher Nachbesserungen. Auch die Frage, wie mit den gespeicherten Daten umgegangen werden muss, verbleibt noch im Unklaren.

[Quelle: http://www.zeit.de/online/2009/13/doping-fussball-uefa-fifa-meldesystem-ballack] [Quelle: http://www.welt.de/sport/fussball/article3605166/Wie-die-Fifa-den-Anti-Doping-Kampf-bremst.html

  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Ähnliche Beiträge:

  1. Rezension: Doping als Konstruktion. Eine Kulturgeschichte der Anti-Doping-Politik
  2. Call for Papers: Surveillance & Society Volume 11, Number 4 „Surveillance and Sport“
  3. Doping und Kriminologie
  4. Surveillance Studies Preis 2015

Kategorie: Kontrolle und Sanktionen, Überwachung Stichworte: Doping, Kontrolle, Sport

Seitenspalte

Social Media

  • Pinterest
  • Twitter
  • Vimeo

Neueste Beiträge

  • Call for Papers – KrimJ-Themenheft 1/2026 – Von Artenschutz bis Ökozid
  • Tagungsbericht: „Hate Crime – Hate Speech – gruppenbezogene menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland im Fokus von kriminologischen/soziologischen Analysen“
  • Tagungsbericht: „Hate Crime – Hate Speech – gruppenbezogene menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland im Fokus von kriminologischen/soziologischen Analysen“
  • Virtueller kriminologischer Fachtag zum Thema Hate Crime – Hate Speech – gruppenbezogene menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland
  • Rezension: Der große Rausch. Warum Drogen kriminalisiert werden.

Neueste Kommentare

  • Christian Wickert bei Studium
  • Noemi Laib bei Studium
  • Rezension: Restorative Justice – Surveillance Studies.org bei Neuerscheinung: Restorative Justice. Heilung, Transformation, Gerechtigkeit und sozialer Frieden

Veranstaltungen

  • Keine Veranstaltungen
  • weitere Veranstaltungen anzeigen
  • Partnerseiten

    Surveillance Studies.org

    http://www.surveillance-studies.org/

    SozTheo

    Krimpedia

    Kriminologische Sozialforschung (Universität Hamburg)
    Institut für Kriminologische Sozailforschung (IKS)

    Copyright © 2025 — Criminologia • Alle Rechte vorbehalten. • Impressum & Datenschutzerklärung

    Anmelden