Criminologia

das deutschsprachige Kriminologie Blog

  • Startseite
  • Blogansicht
  • Studium
    • Was ist Kriminologie?
    • Kriminologiestudium in Hamburg
    • Kriminologisches Glossar und Personenverzeichnis
    • Zeitleiste zur Geschichte der Kriminologie
    • Kriminologische Lehrbücher
    • Aktuelle Journal-Artikel
    • Hinweise zum Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit
    • Prison Song Project
    • Rezensionen
  • Linkportal
  • Veranstaltungen
  • Kontakt

Wie Du mir, so ich Dir…

Am 13. Dezember 2008 gepostet von Ker

Wer in Fort Lupton, USA, mit laut aufgedrehter Musik im Auto durch den Ort fährt und somit gegen die „noise ordinance“ des Ortes verstößt, muss mit drastischen Gegenmaßnahmen rechnen. Als eine Art „civil penalty“ zwingt Richter Paul Sacco Ruhestörer dazu sich eine Stunde lang Musik anzuhören, die sie nicht mögen.

Eingesetzt werden Lieder wie z.B. „Mandy“ oder „I write the songs“ von Barry Manilow, aber auch Kinderlieder von Barney dem Dinosaurier oder The Platters. Sacco fing damit an, als er bemerkte, dass die übliche Geldstrafe im Prinzip nichts bewirkte. Vor allen Dingen bei Kindern und Jugendlichen bezahlten diese oft die Eltern und die Jugendlichen verließen den Gerichtssaal, ohne weiter über ihr rücksichtsloses Verhalten nachzudenken. Nun findet viermal im Jahr an einem Freitagabend (es soll ja auch ein echtes Opfer für die Jugendlichen darstellen) eine Gruppensitzung statt, in der die Jugendlichen mit Kinderliedern und Schnulzen beschallt werden. Während der Sitzung darf niemand reden, einschlafen oder mit dem Handy Textnachrichten versenden. Am Ende einer jeden Sitzung müssen die Teilnehmer einen Fragebogen ausfüllen. Gefällt auch nur einem der Teilnehmer eines der Lieder, so wird es in der nächsten Sitzung ausgetauscht.

Sacco hofft, dass auf diese Weise die Ruhestörer sensibilisiert werden und lernen, dass Musikgeschmack etwas sehr Persönliches ist. Und in der Tat scheint er mit seiner Methode erfolgreich zu sein: die Anzahl der Wiederholungstäter hat sich seit Einsetzen der Schnulzen-Strafe bereits erheblich verringert. Viele, so Gerichtsassistentin Karen Cade, sagen „dass die Beschallung sie mehr zum Nachdenken bringt als die Geldstrafe.“

siehe auch:

  • Sky-News vom 26.11.2008
  • Fox-News.com vom 24.11.2008
  • teilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Ähnliche Beiträge:

  1. Musik und Gewalt (Interview mit Prof. Morag J. Grant)
  2. Prison Song Project: Musik auf den Knochen
  3. Deutscher Dokumentarfilm „Musik als Waffe“ gewinnt Emmy Award
  4. Prison Song Project

Kategorie: Polizei/ Policing, Recht und Gesetz, Strafjustiz Stichworte: Musik, Restorative Justice, Richter, Strafe, USA

Seitenspalte

Social Media

  • Pinterest
  • Twitter
  • Vimeo

Neueste Beiträge

  • Call for Papers – KrimJ-Themenheft 1/2026 – Von Artenschutz bis Ökozid
  • Tagungsbericht: „Hate Crime – Hate Speech – gruppenbezogene menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland im Fokus von kriminologischen/soziologischen Analysen“
  • Tagungsbericht: „Hate Crime – Hate Speech – gruppenbezogene menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland im Fokus von kriminologischen/soziologischen Analysen“
  • Virtueller kriminologischer Fachtag zum Thema Hate Crime – Hate Speech – gruppenbezogene menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland
  • Rezension: Der große Rausch. Warum Drogen kriminalisiert werden.

Neueste Kommentare

  • Christian Wickert bei Studium
  • Noemi Laib bei Studium
  • Rezension: Restorative Justice – Surveillance Studies.org bei Neuerscheinung: Restorative Justice. Heilung, Transformation, Gerechtigkeit und sozialer Frieden

Veranstaltungen

  • Keine Veranstaltungen
  • weitere Veranstaltungen anzeigen
  • Partnerseiten

    Surveillance Studies.org

    http://www.surveillance-studies.org/

    SozTheo

    Krimpedia

    Kriminologische Sozialforschung (Universität Hamburg)
    Institut für Kriminologische Sozailforschung (IKS)

    Copyright © 2025 — Criminologia • Alle Rechte vorbehalten. • Impressum & Datenschutzerklärung

    Anmelden