Bundesjustizministerin Zypries schlägt die Einrichtung sog. Erziehungscamps für Jugendliche vor. Manchen – siehe BILD-Zeitung vom 3. und 4. Januar 2008 – ist das viel zu lasch. Sie meinen, schon vom Wort „Camp“ gehe ein falsches Signal aus („Camping-Urlaub“). Anderen könnte das – angesichts der Methoden (und insbesondere der Todesfälle) in den us-amerikanischen Boot Camps – zu hart sein. Von diesen Stimmen hört man nicht so viel. Wieder andere meinen, die Diskussion sei sinnlos, da die Erziehungscamps sowieso die in sie gesetzten Erwartungen an die Besserung der Insassen nicht erfüllen. Zu diesem Aspekt schrieb mir der Diplom-Kriminologe Frank J. Robertz in einer e-mail:
Boot-Camps sind bereits seit dem Sherman-Report als kontraproduktiv bewiesen. Ebenso wie andere Maßnahmen die auf Abschreckung beruhen, wie etwa Gefängnisbesuchsprogramme usw. Nach Anwendung gehen die Rückfallraten hoch statt runter. siehe etwa hier: http://www.cjcentral.com/sherman/sherman.htm
Außerdem aufschlussreich ist dieser Link aus einem Polizei-Newsletter zur aktuellen Debatte.