Denken (über-)denken
Seit Gedanken geäußert werden, werden sie auch aufgegriffen, weitergeführt und überdacht. Jede Hypothese, jede Theorie beruht auf einer Idee, die sich zu konkreten Gedanken formt, geäußert, kritisiert und überdacht wird. Genauso wie das Denken und das Schreiben zur Soziologie gehören, ist es immer auch nötig, Gedachtes zu überdenken. Um Gedanken zu überdenken muss über sie nachgedacht werden – das Denken, inklusive aller seiner Konsequenzen, würde sonst auf einer Stelle stehen bleiben. Weder Theorien noch Methoden noch konkrete Praktiken könnten und würden sich weiterentwickeln oder gar neu erfinden.
Das Thema des 5. studentischen Soziologiekongresses Denken über(-)denken eröffnet viele Perspektiven: Ob in einem wissenssoziologischen Sinne über das Denken nachzudenken, oder die eigenen Paradigmen zu hinterfragen und das Denken zu überdenken, wir möchten allen Formen der Reflexion (und auch der Kritik) Raum geben.
Denken über(-)denken durchdringt verschiedene Bereiche der Soziologie, sowie gesellschaftliche Entwicklungen und will darauf verweisen, dass in keinem Lebens- oder Wissenschaftsbereich jemals ein abschließender Endpunkt gefunden werden kann.
Ganz nach der Feststellung Francis Picabias „Unser Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“, wollen wir dazu einladen unterschiedliche Spielarten der Reflexion sowie des Hinterfragens, vor allem aber des Überdenkens und Weiterentwickelns von Theorien, Methodologien und Methoden vorzustellen und für weiteres (über-)Denken zur Disposition zu stellen. Es soll dabei nicht darum gehen, nur wissens- oder erkenntissoziologische Perspektiven genauer zu betrachten, sondern Gedanken zu verschiedenen Themen und Bereichen der Soziologie freien Lauf zu lassen.
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