Der diesjährige Preisträger des Erich-Fromm-Preises ist der Sprachwissenschaftler Noam Chomsky. Dass ich dies hier im Forum publik mache, hängt mit der Rede zusammen, die er anlässlich der Preisverleihung hielt: „The evil source of terrorism“ – Reality, Construction, Remedy.
Die Rede kann im Internet angehört werden, sowohl im englischen Original, als auch in deutscher Übersetzung.
Interessant ist beispielsweise die Schilderung der medialen Inszenierung eines Angriffs der USA 1986 unter Reagan auf Libyen nach einem Bombenattentat auf eine Berliner Diskothek, bei der ein amerikanischer Soldat umgekommen war. Das Attentat wurde ohne triftige Beweise Gaddafi zugerechnet, wobei auch die bevorstehende Kongress-Entscheidung über eine Erhöhung von entsprechenden Rüstungsausgaben eine Rolle gespielt haben dürfte.
Das Bombardement erforderte einigen logistischen Aufwand, damit es von den 7 Uhr Nachrichten live gesendet werden konnte.
Auch die Inszenierung des Jihad durch die CIA in Afghanistan mit dem Ziel, möglichst viele sowjetische Soldaten zu töten, wird thematisiert.
Einen brauchbaren Terrorismusbegriff gibt es nach Chomsky nicht. Da die – gewaltsamen – Mittel zur „Terrorismusbekämpfung“ nichts taugen, aber trotzdem immer weiter eingesetzt werden, ist der Zweck wahrscheinlich nur vorgeschoben. (Oder der König ist nackt, respektive dumm?)
Die Rede sowie die Übersetzung findet sich hier:
[…] Noam Chomsky über Terrorismus | Criminologia […]